Die häufigsten Fragen haben wir in einem FAQ zusammengefasst
Ja, eine richtige Anwaltskanzlei. Mit Zulassung, Büros, Roben, Aktenschränken und einem Fax (immer noch Pflicht) und allem, was sonst dazu gehört.
Das glauben wir nicht. Wir machen viele Dinge anders, als andere Kanzleien. Wir haben zum Beispiel keine Gewinnerzielungsabsicht (etwaig doch erzielte Gewinne spenden wir).
Außerdem arbeiten wir grundsätzlich in Teams („Pratice Groups“) aus Anwält_Innen und Aktivist_Innen, sowie Researcher_Innen, die gemeinsam an mit Akteur_Innen der Zivilgesellschaft Themen und Fällen arbeiten.
All das wird uns insbesondere dadurch ermöglicht, dass wir
Vermutlich nicht. Unser Mandanten sind so genannte “Träger der öffentlichen Belange”, das heißt, sie klagen nicht im eigenen Interesse, sondern als Vertreter und Treuhänder der Interessen der Allgemeinheit. Dazu zählen insbesondere
Eigentlich gehören auch Umweltschutzverbände dazu, aber wir haben (derzeit) keine Practice Group.
Selbstverständlich gibt es viele Wege, als Anwältinnen an der Verbesserung der Rechtswirklichkeit mitzuwirken. Uns geht es in vielen Fällen aber darum, den status quo zu erschüttern. Etwa eine verbreitete, offensichtlich rechtswidrige Praxis von Unternehmen dauerhaft zu beenden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man dabei auf erhebliche Beharrungskräft stößt. Dabei herrscht in der Regel kein Mangel an guten Argumenten, diese werden nur so selten gehört und noch seltener ernst genommen.
Wir sehen uns an der Schnittstelle zwischen dem Recht und seiner Durchsetzung. Das Führen von (insbesondere strategischen) Prozessen ist unser Spezialgebiet. Wenn sich das Rechtsschutzziel aber einmal ohne gerichtlichen Druck erreichen lässt, ist uns das selbstverständlich nur recht.
Ja. Für unsere Mandanten nehmen wir zum Beispiel an Gesetzgebungsverfahren teil, indem wir Gesetzentwürfe analysieren und Stellungnahmen aus Sicht unserer Mandanten und der nicht-gewerblichen Akteuren erarbeiten.
Und schließlich: wir bereiten unsere Verfahren sehr gründlich vor. Dazu gehören viele Reisen, um sich mit den tatsächlichen Umständen in Behörden oder Verkaufsstellen vertraut zu machen, die den Zugang zum Recht dort prägen. Wir sind also tatsächlich relativ oft “draußen” unterwegs.
Nein. Unsere Kanzlei dürfte als Rechtsanwaltsgesellschaft von Rechtswegen bereits nur sehr eingeschränkt in einem Strafverfahren wirken und gar nicht als Verteidigerin. Außerdem sehen wir keinen Mangel an guten Strafverteidigerinnen und Strafverteidigern.
Aus unserer Sicht gute Verteidiger findet man insbesondere unter den Mitglieder:innen des Republikanischer Anwältinnen – und Anwälteverein e.V. (RAV).
Es gibt nicht „die“ Kriterien im Sinne einer Checkliste. Unsere Fälle finden uns mindestens so häufig, wie wir unsere Fälle finden. Es sind fast immer Fälle, zu denen wir zuvor irgendeinen Bezug hatten.
Im Mittelpunkt steht oft eine offenkundige Disparität der Kräfte: wenn die Ressourcen, Informationen oder Prozesschancen besonders ungleich verteilt sind, interessiert uns ein Fall wahrscheinlich.
Unsere Verfahren sollen Neuland beschreiten. Selbst dann, wenn wir für unsere Mandanten mehrere ähnlich gelagerte Fälle (mitunter parallel) führen, verbindet diese, dass es Fälle sind, die andere Kanzleien oft (aus unterschiedlichen und gelegentlichen auch ehrbaren Gründen) nicht übernehmen wollten oder konnten oder, dass sie so noch nicht geführt wurden.
Besonders gern führen wir auch Fälle, in denen wir den Eindruck gewonnen haben, dass ein Rechtsgebiet „underenforced“ ist. Von „Underenforcement“ spricht man, wenn es zwar eine (eigentlich oft sogar völlig klare) Gesetzeslage gibt, das Recht aber zugleich nicht durchgesetzt wird, etwa, weil es beim Zugang zum Recht hapert.
Bevor Du die Gesellschaft für Prozessführung kontaktierst, solltest Du mit einem Akteur der Zivilgesellschaft über Deinen Fall gesprochen haben. Dies können sein:
Es hilft, wenn diese Akteure uns gegenüber darlegen können, dass Dein Fall aus ihrer Sicht bedeutsam ist, z.B. weil Dein Fall stellvertretend für viele ähnliche Fälle steht. Vielleicht können sie Dir einen Unterstützungsbrief erstellen. Plane außerdem einen ausreichend langen Vorlauf ein: Grundsätzlich ist es gut, wenn Du uns Zeit gibst, uns mit Deinem Fall zu befassen. Wir haben feste Zeiten in der Woche bzw. im Monat, in denen wir zu vorgeschlagenen Fällen recherchieren. Oft Recherchieren wir aber lange und ausführlich, ehe wir uns entschließen, einen Fall zu übernehmen (oder abzulehnen). Nicht selten haben Verfahren bei unseren Rechtsanwält:innen einen Vorlauf von vielen Monaten, teils dauert es bis zu zwei Jahre, ehe wir uns nach einem langen Austausch mit anderen Akteure:innen und einer ausführlichen Recherche, die oft mit Reisen von Mitarbeitenden verbunden ist, entschließen ein Thema mit unseren Akteuren zu “beklagen”.
Wenn wir das Gefühl haben, dass der Fall unsere Kriterien eigentlich noch nicht erfüllt, werden wir überlegen, ob es Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen gibt und sich hieraus eine übergreifende Strategie machen lässt. Erwarte bei Fällen also bitte keine Schnellschüsse und kein sofortiges Feedback.
Unsere Mitarbeitenden sind erfahrungsgemäß stark arbeitsbelastet. Wir können daher nur selten Fälle übernehmen, die „aus heiterem Himmel“ fallen und bei denen es ganz schnell gehen muss, denn wir bereiten unsere Fälle ausgiebig vor. Oft dauert die Vorbereitung auf einen Fall Wochen oder Monate. Manche Klagekampagnen - etwa im Verbraucherschutz-Bereich - haben unsere Mitarbeitenden gemeinsam mit unseren Mandanten über deutlich mehr als ein Jahr vorbereitet, ehe die erste Klage eingereicht wird.
Wenn also zum Beispiel bereits eine Widerspruchs- oder Klagefrist läuft, können wir Deinen Fall vermutlich oft nicht übernehmen, weil wir leider nur sehr selten freien Kapazitäten haben, um einen Fall “dazwischen zu schieben”. Gut ist es also, wenn Du uns bzw. die Akteure der Zivilgesellschaft sehr frühzeitig kontaktierst.
Das hängt stark vom Fall ab, aber wir haben noch immer einen Weg gefunden, eine Vertretung zu organisieren. Bei Verbänden und Institutionen rechnen wir nach den gesetzlichen Vorgaben (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz - RVG) ab.
In Fällen, in denen Privatpersonen unsere Mandanten sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Finanzierung zu realisieren: oft besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass gesellschaftliche Gruppen oder Akteure der Zivilgesellschaft einen Teil der Kosten tragen oder es kann ein Crowdfunding realisiert werden. Im Ergebnis gilt: Die Übernahme eines Mandates scheitert nicht am Geld.
Wir sind immer an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert und suchen uns unsere Kolleg:innen sehr sorgfältig aus, denn bei uns geht es um mehr als um das “Erschlagen von Akten”. Wir schaffen uns in unserer Gesellschaft einen Raum, wie wir ihn gern hätten:
Aus diesem Grund müssen nicht nur Deine juristischen Fähigkeiten zu uns passen, sondern Du musst uns auch menschlich überzeugen können. Ein guter Weg, uns zu überzeugen ist zunächst eine mandatsbezogene Zusammenarbeit. Falls wir gerade Verstärkung brauchen, schreiben wir es auf der Jobs-Seite
Wenn Du unsere Aufmerksamkeit wert bist und zu uns passt, findest Du einen Weg, uns positiv aufzufallen.
Schnall Dich an, was jetzt kommt wird Dir nicht gefallen, denn jetzt klingen wir erstmal wie Deine Mutter:
Ersteinmal solltest Du Dich bitte auf Dein Studium konzentrieren! Vermutlich braucht es ganz genau so einen Menschen wie Dich mit einer abgeschlossenen Ausbildung und Du solltest auf keinen Fall im Studium hängen bleiben, weil Du mit uns arbeitest.
Wir wissen, dass es Motivationslöcher gibt, die hatten wir auch. Bei vielen Leuten zum Beispiel kurz vor dem Examen. Wenn Du in so einer Phase bist, sprich mit der Studierendenberatung Deiner Uni, anstatt Dein Heil im Eskapismus zu suchen.
Nachdem das geklärt wäre: wir bieten Pflichtpraktika und freiwillige Praktika für Studierende und (sehr gelegentlich) auch Jobs für Studierende, sofern dadurch der Studienerfolg nicht gefährdet wird. Schau auf der Jobs-Seite nach.
Das ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Ein Praktikum könnte ein guter Einstieg sein.
Sagen wir es so: es gibt schon Mitarbeitende, die nicht in Kassel wohnen und nicht vor Ort (sondern “remote”) arbeiten; unsere IT und unser Backoffice schaffen das organisatorisch gut.
Allerdings ist es sicher schon ein Vorteil, wenn Du (zumindest eine gewissen Zeit lang) in einem unserer Büros (oder bei einem unserer Mandanten oder Projektpartner) gearbeitet hast und wir Dich auf diesem Weg kennenlernen konnten.
Eine mandatsbezogene Zusammenarbeit ist allerdings auch remote kein Problem.
Selbstverständlich, nämlich…
Du siehst: wir sind ziemlich konservativ, was das angeht.
Mit einem Texteditor (nano oder vi) und hugo.